Alpakas, lustig anzuschauen und dazu nützlich. Cornelia und Armin Hipp haben sich in die exotischen Nutztiere verliebt und den Alpaka-Hof Grünsink gegründet. Im Herbst 2017 eröffneten sie ihren Hofladen.
Das Portrait ist anlässlich der Geschäftseröffnung im Landsberger Tagblatt erschienen.
Verwegene Ponyfrisuren und ein neugieriger Blick – die Alpakas auf dem Hof der Familie Hipp sind besondere Hingucker. Auch wenn sie auf den ersten Blick so wirken, sind sie nicht flauschig. Ihr dichtes Fell ist nur im Babyalter – wie bei dem in diesem Juni auf dem Hof geborenen Nero – kuschelig weich. Nach der ersten Schur wird die Wolle fester, schließlich soll sie die aus Südamerika stammenden Kamele vor Kälte und Nässe schützen. …

Shakira: unverwechselbarer Gesichtsausdruck. Foto: Ulrike Reschke
Seit 2015 leben die bei uns noch exotischen Tiere auf dem Bauernhof von Cornelia und Armin Hipp. Vor zweieinhalb Jahren holten die beiden den Wallach Ferdinand und Stute Bambi zu sich. Schnell merkten sie, dass die beiden nicht zufrieden waren. „Sie haben die ganze Zeit gesummt“, erzählt Armin Hipp, „das ist ihre Art sich zu unterhalten“. Vier Wochen später trafen zwei weitere Stuten auf dem Hof ein. Die Tiere der kleinen Herde fanden schnell zusammen, das Summen von Bambi und Ferdinand verstummte. Inzwischen lassen sie nur noch schnarrende Geräusche hören, wenn sie Gefahr wittern.
Alpakas sind gute Wach”hunde”
Seit die Alpakas bei ihnen leben, berichtet Cornelia Hipp, sei kein Fuchs mehr auf den Hof gekommen. Zuvor habe der oft den Misthaufen verwüstet. Alpakas sind Fluchttiere und vielleicht gerade deshalb sehr wachsam. Ihr Gehör sei sehr gut, sagt Cornelia Hipp. …
Am Kopf mit der Strubbelfrisur, die zum Kraulen verleitet, darf man die Tiere nicht anfassen. Wem es aber gelingt, das Vertrauen eines Alpakas zu gewinnen, der darf es am Hals streicheln. Am Halfter spazieren führen, darf es jeder, der sich vorab bei den Hipps angemeldet hat.
Inzwischen leben sechs Alpakas auf dem Hof: neben dem Pärchen Ferdinand und Bambi sowie den Stuten Shakira und Dustina deren Fohlen Nero und der Wallach Santos. Die Tiere machen alles gemeinsam. Cornelia Hipp sagt: „Sie fressen zusammen und gehen gemeinsam aufs Klo.“ Das sei wie bei Frauen: Wenn einer muss, müssen alle, meint sie lachend. Anders als Pferde suchen sich Alpakas feste Stellen auf der Weide aus, die sie als Klo benutzen. Dabei erweisen sich die Tiere auch als Nützlinge für den Garten. Unter der Bezeichnung „Alpaka-Gold“ wird ihr Kot als effektiver Naturdünger angeboten.
Als Schwielensohler hinterlassen Alpakas keine Spuren auf der Wiese. Wer einmal einen warnenden Tritt mit den Hinterbeinen abbekommt, ist überrascht, dass dieser kaum schmerzt. „Die Füße sind unten ganz weich“, erklärt Armin Hipp.
Alpakas baden gern in Wasser und Sand
… Alpakas brauchen sehr viel Auslauf. Die große Weide in Grünsink mit dem immer für die Tiere zugänglichen Unterstand möchte Armin Hipp demnächst sogar noch erweitern. Eine Besonderheit ist der kleine Aussichtshügel, von dem aus die Vierbeiner gern ihre Umgebung betrachten. Wer den Alpaka-Hof im Sommer besucht, kann Ferdi & Co beim Baden im Plantschbecken beobachten. Abschließend geht es dann noch zur Fell- und Hautpflege in die Sandkuhle, die sich die Tiere selbst geschaffen haben.
Ulrike Reschke (res)

Dustina ist eine der Damen auf dem Alpaka-Hof. Foto: Ulrike Reschke
Alpakas
Alpakas stammen aus den südamerikanischen Anden und werden hauptsächlich wegen ihrer Wolle gezüchtet. Die Kamele ohne Höcker haben lange, schmale Beine, einen langen Hals und einen kleinen Kopf. Hengste können bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Beim Fell gibt es verschiedene Farbabstufen von Weiß bis Schwarz. Durch Zucht sind neben einfarbigen inzwischen immer häufiger gefleckte Tiere wie Santos zu sehen. Die Grünsink Alpakas scheren Cornelia und Armin Hipp jedes Frühjahr. Ihre Wolle wird als Füllung für wärmeregulierende Bettdecken oder für die Seifenherstellung verwendet. Beides ist im Hofladen erhältlich.
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